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Planetopia 8: Eine Insel droht im Meer zu versinken

Die Klimakrise verursacht weltweit Schäden. Sie verletzt Menschenrechte und vernichtet Lebensgrundlagen. Vor allem im globalen Süden und bei Menschen, die kaum zur Klimaerhitzung beigetragen haben – wie etwa auf der indonesischen Insel Pari. Dort nehmen wegen des ansteigenden Meeresspiegels die Überflutungen zu und beschädigen Häuser, Strassen und Geschäfte.

Ein Gastbeitrag von HEKS und Fastenaktion.

EXISTENTIELLE BEDROHUNG

Der Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und steigendem Meeresspiegel ist relativ einfach nachzuweisen: Wird die Luft wärmer, schmelzen Gletscher und polare Eiskappen. Und wird das Meerwasser wärmer, dehnt es sich aus. Der Anstieg des Meeresspiegels wirkt sich aber nicht überall gleich aus. Indonesien ist durch seine geografische Lage und seine langgezogene Küstenlinie besonders stark gefährdet.

Wenn der steigende Meeresspiegel mit einem Sturm, hohen Wellen oder einer Gezeitenflut zusammentrifft, kommt es zu Extremereignissen: Strände und tiefliegende Küstenregionen werden überschwemmt. Je höher die globalen Temperaturen steigen, desto häufiger und heftiger treten diese Überflutungen auf. Dies stellt für die Bevölkerung kleiner Inseln und niedrig gelegener Küstengebiete eine existenzielle Bedrohung dar.

 

VIER MILLIONEN MENSCHEN BETROFFEN

Genau dies erleben die Menschen auf der Insel Pari. Wie hoch das Wasser in Zukunft steigen wird, hängt von den künftigen Emissionen ab. Der Weltklimarat rechnet bei anhaltend hohen Treibhausgas-Emissionen mit einem Anstieg von bis zu einem Meter bis zum Jahr 2100. In Indonesien wären damit über vier Millionen Menschen jährlichen Überflutungen ausgesetzt. Noch schlimmer könnte es werden, wenn es zu einem Zusammenbruch der antarktischen Eisdecke kommt.

Für Pari verheisst dies nichts Gutes: Bereits elf Prozent der Inselfläche sind im Meer verschwunden. Und schon 2050 dürften noch grössere Teile der Insel weitgehend unter Wasser stehen: Die Massnahmen zum Schutz ihrer Insel müssen die Menschen auf Pari selbst bezahlen – obwohl sie kaum zum Klimawandel beigetragen haben. «Das ist ungerecht», sagt der Fischer Edi Mulyono. Zudem erleiden sie bereits heute konkrete Schäden. «Wegen der Überschwemmungen kommen weniger Tourist:innen, unser Einkommen schwindet», berichtete Asmania, die auf Pari ein Gästehaus besitzt. HEKS unterstützt diese Menschen, damit ihre Insel nicht verschwindet.

Autor

Yvan Maillard-Ardenti, Fachverantwortlicher Klimagerechtigkeit, HEKS

Planetopia - Raum für Weltwandel

Dieser Blog-Post entstand im Rahmen der Ausstellung Planetopia - Raum für Weltwandel.

Die ökologische Krise betrifft alle. Es ist höchste Zeit, dass wir uns den Umweltproblemen stellen und sie auf breiter Basis diskutieren. Welche Lösungen können wir entwickeln? Was ist wirksam? Was ist sinnvoll? Gemeinsam mit Ihnen wollen wir herausfinden, wie verantwortungsbewusstes Leben in der Zukunft aussieht. 

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