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Planetopia 10: Friedliche Koexistenz von Vertriebenen und lokaler Bevölkerung

Uganda beherbergt über 1,5 Millionen Vertriebene, von denen fast 40% aus dem Südsudan stammen. Etwa 250'000 davon leben in Bidibidi – mit einer Fläche von 250 km2 eines der weltweit grössten Flüchtlingscamps. Ein Gastbeitrag von HEKS und Fastenaktion.

INTERNATIONALE HILFE IST ZURÜCKGEGANGEN

Im Jahr 2016 brach im Südsudan ein gewaltsamer Konflikt aus, der zu einer massenhaften Vertreibung von Männern, Frauen und Kindern nach Uganda führte, wo diese Menschen eine sichere Zuflucht suchten. Als die Kämpfe zunahmen, beschloss HEKS, sein Büro im Südsudan nach Uganda zu verlegen und mit den Flüchtlingen im Land zu arbeiten. HEKS hat sich 2018 in Uganda registriert und unterstützt die vom Krieg betroffene Zivilbevölkerung im Südsudan weiterhin über lokale Organisationen.

Die internationale Gemeinschaft hilft der ugandischen Regierung bei der Versorgung und dem Schutz der Geflüchteten mit der Bereitstellung von Unterkünften, Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und Bildungsangeboten. In den letzten Jahren ist die internationale Hilfe jedoch stark zurückgegangen, einerseits wegen der Covid-19-Pandemie, zum anderen wegen neu entstandener Krisenherde in der Welt wie etwa dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Besonders davon betroffen ist die Nahrungsmittelhilfe für die Menschen in Bidibidi. Die Lebensmittelrationen wurden gekürzt, sodass die Geflüchteten selber für sich sorgen müssen.

 

DIALOG UND ZUSAMMENLEBEN

Uganda betreibt eine fortschrittliche und tolerante Flüchtlingspolitik. Die Geflüchteten können sich inmitten der lokalen Bevölkerung niederlassen, erhalten begrenzte Grundstücke und dürfen einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Die meisten Geflüchteten betreiben Landwirtschaft. Doch das verfügbare Land ist limitiert und kann deshalb eine Quelle von Konflikten zwischen Geflüchteten und der lokalen Bevölkerung sein.

HEKS ist zusammen mit seiner Partnerorganisation «CEFORD» im Flüchtlingscamp Bidibidi tätig. Indem sie Geflüchtete und Gastgeber in einen Dialog der Praxis (Diapraxis) einbinden, helfen beide Organisationen den Geflüchteten, von den Aufnahmegemeinschaften zusätzliche Grundstücke für die Landwirtschaft zu erwerben. Geflüchtete und lokale Bevölkerung bewirtschaften einen Teil der Flächen auch zusammen, um die Produktivität zu steigern. «CEFORD» und HEKS sorgen gemeinsam mit den Gruppen dafür, dass möglichen Konfliktgründen wie etwa streunenden Tieren durch eine sorgfältige Konfliktanalyse und präventive Massnahmen vorgebeugt wird.  

 

GEMEINSCHAFT STÄRKEN

Ein Leben mit solchen ökonomischen und sozialen Herausforderungen kann anstrengend sein und führt vor allem bei der jüngeren Generation zu psychischem Stress. HEKS und «CEFORD» arbeiten deshalb mit den Jugendlichen zusammen, um mit sportlichen Aktivitäten eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu fördern und das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften zu stärken.

Autor:innen

George Were (Country Director, Uganda/South Sudan) und Rose Unzi (Programme Officer, Uganda/South Sudan), HEKS/EPER

Videoschnitt

Francis Mukasa, Uganda

Planetopia - Raum für Weltwandel

Dieser Blog-Post entstand im Rahmen der Ausstellung Planetopia - Raum für Weltwandel.

Die ökologische Krise betrifft alle. Es ist höchste Zeit, dass wir uns den Umweltproblemen stellen und sie auf breiter Basis diskutieren. Welche Lösungen können wir entwickeln? Was ist wirksam? Was ist sinnvoll? Gemeinsam mit Ihnen wollen wir herausfinden, wie verantwortungsbewusstes Leben in der Zukunft aussieht. 

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