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Fünf Entdeckungen im NICHTS

Vermutlich als erstes Museum stellen wir acht Monate lang NICHTS aus. Warum Sie diese Ausstellung besuchen sollten, zeigen fünf Überraschungen, die ich im NICHTS entdeckt habe. Ein Blog-Post für Neugierige.

 

Wie bitte stellt man NICHTS aus? Dieses Geheimnis will ich hier nicht lüften, denn diese Ausstellung ist für alle Neugierigen und Entdeckungslustigen. Das müssen Sie selbst entdecken! Beim Rundgang durch die Ausstellung habe ich aber fünf Überraschungen gefunden, die ich hier gerne mit allen Interessierten teile.

 

1. Nichts bei mir zuhause

Eines wird in der Ausstellung schnell klar: Das Nichts ist etwas ganz Alltägliches. Wir begegnen ihm an vielen Orten, ohne es zu beachten. Das Loch im Käse auf dem Mittagstisch, der Staub auf dem Bücherregal (vor Shakespeares «Viel Lärm um nichts») und ein wertloses Ticket in meiner Tasche – von einer Veranstaltung, die vor einer Woche stattfand. Dank der Ausstellung schaue ich mein Zuhause plötzlich anders an – und entdecke ganz viel Nichts. Ich bin gespannt, welche nichtigen Dinge Sie bei sich zu Hause nach dem Ausstellungsbesuch entdecken!

2. Nichts, maschinell produziert

Eine Maschine in der Ausstellung hat mich besonders fasziniert. Ich muss sie immer wieder von neuem starten und ihr zuschauen. Was sie produziert? Natürlich: nichts. Es ist eine sinnlose Maschine. Wenn man sie in Gang setzt, tut sie nur eines – sie stellt sich wieder ab.

Irgendwie erinnert mich das an manche Leerläufe im Leben. Das Stichwort Bürokratie poppt irgendwo auf. Aber ich will gar nicht zu tief graben, hier geniesse ich einfach für einen Moment den Humor, der in der Ausstellung immer wieder aufblitzt.

 

3.    Eine Geschichte aus dem Nichts

Die Hörmuschel am Ohr entdecke ich eine beklemmende und doch unglaubliche Geschichte. Stellen Sie sich vor: Sie sind in ihrem Körper eingeschlossen – ohne die Möglichkeit einer Kommunikation nach aussen. Keine Worte, keine Laute, keine Bewegung. Nichts geht mehr. So muss sich Jean-Dominique Bauby fühlen, als er 1995 nach einem Schlaganfall erwacht. Von Kopf bis Fuss gelähmt.

Doch er entdeckt einen Ausweg. Er kann mit seinem linken Augenlid blinzeln. Aus dem Nichts taucht ein Kommunikationsweg auf, der zum Glück von aussen auch wahrgenommen wird. Er nutzt ihn – und schreibt ein ganzes Buch!

4. Mein persönlicher Abdruck im Nichts

Aus der Ausstellung nehme ich viele anregende Gedanken mit – aber ich lasse auch etwas da! Ich trete in einen kleinen dunklen Raum und drücke auf einen Knopf. Ein heller Blitz leuchtet auf und hinter mir an der Wand bleibt das Abbild meines Schattens zurück.

Natürlich spiele ich einige Runden mit dieser unterhaltsamen Installation! Im Sprung, mit Gesten, Schattentiere mit den Händen, eine Szene zu zweit. Schaffe ich sogar eine Kombination von mehreren Bildern, bevor der Schatten wieder verblasst? Dieses Spiel mit der Vergänglichkeit macht wirklich Spass!

 

5.   Wie aus digitalem Nichts ein Rave wird

Auf dem Nachhauseweg spiele ich das Game «The VOID» und fange ein paar Besuchende in der Ausstellung ein. Ganz schnell versuche ich mir vorzustellen, wo sie in der Ausstellung gerade stehen – aber dafür ist die Zeit dann doch eher knapp. Immerhin habe ich 16 Punkte gesammelt. Ein kleiner Beitrag zum Gesamtscore. Wenn wir alle zusammen 500'000 Punkte erreichen, gibt’s ein Rave im Museum! Also los, spielen Sie mit!

Die Ausstellung NICHTS kann bis am 21. Juli 2024 erkundet werden. Sie ist das Abschiedswerk unseres langjährigen Kuratoren Kurt Stadelmann vor seiner Pensionierung. Viel Spass beim Entdecken des NICHTS!

Mehr Informationen zur Ausstellung

Zur Ausstellung gibt es auch eine sehr unkonventionelle Publikation: Es ist eine stilvolle Hülle, die erst mal nichts enthält. Sie ist nämlich leer. Im Verlauf der nächsten Monate erhalten die Käufer:innen dann regelmässig Post und die Publikation füllt sich auf wunderbare Weise mit Inhalt von bekannten und noch zu entdeckenden Autor:innen. Überraschung ist garantiert!

Die Publikation ist im Museumsshop oder im online-Shop erhältlich.

Zum Online-Shop

Autor

Nico Gurtner, Leiter Marketing & Kommunikation, Museum für Kommunikation, Bern

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