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K-Stories: Das rettende Handy

Unsere Kommunikator:innen begegnen täglich neuen Menschen und laden sie zum Dialog ein. Zwischen unseren historischen Objekten und den zahlreichen interaktiven Stationen finden so regelmässig spannende Gespräche und berührende Begegnungen statt. Die K-Stories geben einen kleinen Einblick in diese Begegnungen zwischen Museum und Publikum.

An diesem Morgen kommt eine Integrationsklasse ins Museum. Nach einer Weile sehe ich drei junge Männer etwas ratlos vor einem Content Screen in Tools sitzen. Ich gehe hin und frage, ob sie Lust hätten, mit dem Kyburz, dem typischen dreirädrigen Elektrofahrzeug der Briefträger, eine Runde zu drehen. Die drei sind begeistert und während sie Pakete verteilen, kommen wir ins Gespräch.

Es stellt sich heraus, dass die Männer aus Eritrea stammen. Daraufhin frage ich sie, ob ihnen der Name Mussie Zerai etwas sagt. Zuerst ungläubige, gar etwas skeptische Blicke. Ich führe sie zum Lebensretter-Handy. Und da erzählt einer der knapp 18-Jährigen eine Geschichte, die mich noch jetzt fast zu Tränen rührt: Er sei in Libyen in ein Flüchtlingsboot gestiegen und damit in Seenot geraten. Jemand habe dann Mussie Zerai angerufen und dieser habe die Küstenwache informiert, von welcher sie schlussendlich gerettet worden seien. Und jetzt sieht er hier in Bern in unserem Museum das Handy seines Retters – unglaublich!

Die Freude und Dankbarkeit der jungen Männer, dass ihre persönliche Geschichte in unserem Museum Platz gefunden hat, berührt mich sehr. Und beim Verlassen des Museums kommt der junge Mann extra noch einmal zu mir, um sich von mir zu verabschieden.

Herzliche Grüsse, Stefan

Autor

Stefan Käsermann, ehemaliger Kommunikator, Museum für Kommunikation, Bern

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